Wenn es um Wärmedämmung geht, denken viele Menschen zunächst an die nachträgliche Dämmung von Fassaden. Dabei lässt sich die Heizkostenrechnung auch auf andere Weise deutlich senken. Durch die Dämmung des Dachgeschosses können wir 20 bis 30% der Kosten einsparen. Mit einer passenden Wärmedämmung lässt sich sogar 70-90 % der über das Dach entweichenden Energie verhindern.
Warum ist die Dachgeschoßdämmung zu empfehlen?
Zuallererst eine gute Nachricht: Dachgeschoßdecken gehören zu den Bauteilen eines Gebäudes, die sich am wirtschaftlichsten isolieren lassen. (Bilder unten: die Wärme entweicht durch die Decke, wir heizen praktisch die Straße. Aufnahmen mit einer Wärmebildkamera).
Durch eine Dämmung des Dachgeschosses können wir im Winter Heizkosten sparen und die Heizsrechnung senken. Doch auch im Sommer bietet die Dämmung erhebliche Vorteile. Im Sommer kann die Temperatur im Dachgeschoß eines Einfamilienhauses schnell auf 40 bis 60°C steigen, und die Hitze im ganzen Haus unerträglich wird.
Die richtige Nutzung einer Klimaanlage ist äußerst wichtig. Eine nicht korrekt eingestellte Temperatur, zu große Temperaturschwankungen, vernachlässigte Reinigung und Wartung sowie nicht angewandte Schutzmaßnahmen sind für unseren Körper nicht förderlich. Eine unvermeidliche und unangenehme Nebenwirkung der Klimaanlagen – Nutzung ist die hohe Stromrechnung. Diese könnte jedoch gesenkt werden , wenn die Decke mit einer Wärmedämmung in entsprechender Dicke versehen wäre.
Zudem müssen wir das Problem der Schimmelbildung in Betracht ziehen, wenn wir die Wände bereits isoliert haben, die Decke jedoch noch nicht. An den Wärmebrücken, wo isolierte und nicht isolierte Bauteile aufeinandertreffen, kann die Luftfeuchtigkeit an den kalten, nicht isolierten Flächen kondensieren. Diese Feuchtigkeit schafft ideale Bedingungen für die Bildung von Schimmelpilzen.
Die Wärmedämmung von alten Einfamilienhäusern ist in der Regel eine komplexe Aufgabe. Wir haben bereits Dachgeschosse ohne jegliche Dämmung vorgefunden aber in den meisten Fällen fanden wir dort veraltete Dämmstoffe. In solchen Fällen empfahlen wir aufgrund der fugenfreien Ausfüllung, die alte Dämmung zu entfernen, da wir in die Hohlräume meistens nicht einsehen konnten. Mit einer Einblasdämmung können selbst kleinste Hohlräume sachgemäß ausgefüllt werden. Ein weiterer Vorteil dieser Method ist, dass der Stoff sehr leicht ist (bei einer Dicke von 20 cm wiegt er nur 2,45 kg/m2 ) Die meisten Holzgerüstdecken mit geringer Tragfähigkeit können keine zusätzliche Belastung tragen. Die Einblasdämmung ist zwar nicht begehbar, aber ein Zugang oder eine Trägerkonstruktion kann leicht nachträglich einbauen, sodass auch die Lagerfunktion des Dachgeschosses erhalten bleibt.
Der Wärmedurchlassfaktor für die Dachgeschoßdecken beträgt U=0,14 W/m2K. Die Europäische Union hat ausserdem festgelegt, dass ab 2020 nur noch Gebäude mit einem nahezu 0 Energieverbrauch gebaut
werden dürfen. In der Praxis bedeutet dies, dass die Gebäude Passivhausqualität aufweisen müssen.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es sich nicht lohnt, bei der Dicke der Wärmedämmung zu sparen. Da Wärme nach oben steigt, deswegen entweicht der grösste Teil der Wärme pro Quadratmeter über
die Decke, und das Dach. Auf diesem Grund sollte an der Decke stets eine dickere Wärmedämmung verwendet werden, als an den Wänden.