- Was ist ein Steinmarder?
- Wie bemerkt man einen Steinmarder auf dem Dach?
- Steinmarder auf dem Dachboden: Wie kann das sein?
- Was kann man gegen Steinmarder tun, die sich auf dem Dachboden verstecken: Tipps
- Steinmarder auf dem Dachboden: Missverständnisse
- 1.Irrtum: Sie ziehen wegen der Dämmung ein.
- 2.Irrtum: Sie bevorzugen Glaswolle gegenüber Steinwolle.
- 3.Irrtum: Steinmarder lieben aufblasbare Glaswolle.
- 4.Irrtum: nach 1 Woche verschwunden.
- 5.Irrtum: Er schläft im Winter.
- 6.Irrtum: Der Steinmarder greift an.
- 7.Irrtum: Wenn man Hunde oder Katzenhaare oder ein Radio auf dem Dachboden platziert, verschwindet der Steinmarder.
- 8.Irrtum: Er ist ein Nagetier, also nagt er Leitungen an.
Was ist ein Steinmarder?
Der Steinmarder ist ein längliches, schlankes und vielseitiges Tier aus der Familie der Wieselart. Er erreicht eine Körperlänge von 40 bis 55 cm und hat ein dichtes, dunkelbraunes Fell mit einem weißen Streifen auf der Brust. Das Fell variiert in der Farbe, ist meist dunkelbraun, wird aber im Winter heller und dichter. Mit Schwanz kann er bis zu 70 cm lang und ca. 1,5 kg schwer werden. Er ist leicht mit seinem Verwandten, dem Baummarder, zu verwechseln, der einen orangefarbenen Kehlfleck hat. Sein Sehvermögen ist sehr gut und ermöglicht ihm eine ausgezeichnete Nachtsicht.
Entgegen der landläufigen Meinung ist der Steinmarder kein Nagetier, jedoch nagt er alles an. Der Steinmarder ist nachts sehr aktiv, wenn er jagt und nach Nahrung sucht. Er frisst alles, was ihm in die Quere kommt und passt sich den Gegebenheiten an. Der Steinmarder ist ein Einzelgänger. Die Fortpflanzungszeit des Steinmarders liegt normalerweise in den Frühlingsmonaten, wobei das Weibchen bei einer Geburt 4-5 Junge zur Welt bringt. Im Alter von etwa sechs Monaten werden die Jungtiere selbstständig und verlassen das Revier der Mutter für immer. Die Lebenserwartung in freier Wildbahn beträgt 3 bis 8 Jahre.
Wie bemerkt man einen Steinmarder auf dem Dach?
Anzeichen für die Anwesenheit von Steinmardern auf dem Dach:
-Geräusche: Klopf-, Kratz- und Suchgeräusche in der Nacht können auf die Anwesenheit von Steinmardern auf dem Dachboden hinweisen.
-Schäden: Bissspuren, verstreute Isolierung oder beschädigte Kabel oder Leitungen.
-Spuren: Schmutzige, schlammige Spuren, besonders in der Nähe von Eingängen.
-Geruch: Intensiver Geruch nach Marderkot und -Urin.
-Kot: Ihre Anwesenheit lässt sich auch an ihrem Kot erkennen, der länglich und wie eine Schraube gedreht ist.
-Kadaver von Tauben, Geflügel und anderen Vögeln, Eireste.
Aufgrund ihrer engen Beziehung zum Menschen stehen sie nur mit ihrer eigenen Art und mit Hauskatzen in Konkurrenz. Größere Raubvögel wie Adler und Eulen erbeuten gelegentlich Steinmarder.
In städtischer Umgebung sind diese Tiere kein Grund zur Sorge. Katzen können jedoch eine ernsthafte Konkurrenz für sie darstellen, wenn es um Nahrung und Unterschlupf geht. Katzen und Steinmarder töten manchmal die Jungtiere des jeweils anderen, manchmal auch sich gegenseitig. Von den beiden ist der Steinmarder erfolgreicher und aggressiver, denn wo er sich niederlässt, verschwinden die Katzen bald.
Der Steinmarder hat die Angewohnheit, Nahrung zu horten, aber nicht zu fressen. Häufig stiehlt er Eier aus Hühnerställen, die er in seinem Nest oder einem anderen Versteck, meist auf dem Dachboden, lagert.
Manchmal trägt er Dutzende Küken auf den Dachboden, lässt sie dort liegen, pickt sie auf und frisst sie erst, wenn die Nahrung knapp wird. Wo er kann, stiehlt der Steinmarder kleine Kaninchen, Hühner und kann sogar einen ausgewachsenen Hahn über den Zaun ziehen.
Der Steinmarder ist auch bekannt dafür, dass er ständig Haustiere tötet. Wenn er in einen Taubenschlag oder Kaninchenkäfig eindringt, richtet er enormen Schaden an und tötet den gesamten Bestand.
Der Kot des Steinmarders ist charakteristisch gedreht, etwa bleistiftdick und 5-8 cm lang. Meistens sind Kerne darin erkennbar.
Die Kotmenge steht in direktem Verhältnis zur besuchten Fläche. Der größte Teil des Kots sammelt sich in der zentralen Höhle an, wo er am häufigsten anzutreffen ist und frisst. Sein Revier markiert er mit Urin. Auf dem Dachboden verrückt der Steinmarder alles, reißt Isolierungen auf und zerstört sie mit seinem Urin und Kot.
Seine Laute sind teils spielerisch, teils aggressiv.
Steinmarder auf dem Dachboden: Wie kann das sein?
Durch die Verstädterung wird er immer mehr aus seinem Lebensraum, dem Wald verdrängt und hält sich zunehmend in Siedlungen, auf Dachböden und in Hühnerställen auf. Er ernährt sich bevorzugt von Eiern, Früchten und Kleintieren, Vögeln, Nagetieren, aber auch von Obst. Er ist ein vorsichtiges und unberechenbares Tier, das auf der Suche nach Nahrung oft auch menschliche Siedlungen durchstreift. Er ist ein besonders geschickter Kletterer, der auf Bäume klettert, um höher gelegene Nester zu erreichen. So gelangt er auf die Dachböden von Häusern.
Der Steinmarder nutzt den Dachboden als Versteck, von wo aus er jagt und Beute macht. Er nutzt mehrere Verstecke abwechselnd. So kann ein und derselbe Steinmarder mehrere Dachböden von Nachbarn bewohnen. Jedes Versteck wird von Zeit zu Zeit aufgesucht und markiert. Wenn er sich auf dem Dachboden oder in der Garage einnistet, stellt er durch Kauen, Kot und Urin eine potenzielle Gefahr für den Menschen dar, er kann die Isolierung des Dachbodens und die Leitungen von Autos beschädigen, er kann Dachziegel verschieben und Kadaver auf den Dachboden schleppen. Einen Steinmarder zu verscheuchen ist keine leichte Aufgabe, denn er ist ein schlaues Tier und hat sich im Laufe der Zeit gut an den Menschen gewöhnt.
Was kann man gegen Steinmarder tun, die sich auf dem Dachboden verstecken: Tipps
Zu den Bekämpfungsstrategien gehören das Anbringen geeigneter Schutznetze, das Verschließen von Gebäudeöffnungen und in einigen Fällen der Einsatz von Ultraschall oder anderen Geräten, die die Tiere fernhalten, wie z. B. Marderfallen. Je früher ein Nest entdeckt wird, desto schneller kann eine Lösung gefunden werden.
1.Regelmäßige Kontrollen
Wenn Sie nachts merkwürdige Geräusche hören oder Spuren eines Steinmarders entdecken, sollten Sie Ihren Dachboden gründlich kontrollieren und auch die kleinsten, harmlos erscheinenden Löcher stopfen, denn Steinmarder können durch Löcher mit einem Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern kriechen. Ziehen Sie unbedingt einen Fachmann zu Rate, um größere Sachschäden zu vermeiden.
2.Ordnung
Den Dachboden aufräumen, denn er liebt unordentliche und verwinkelte Stellen.
3.Fangen
Die wirksamste Methode der Steimarderbekämpfung ist das Fangen. Der Steinmarder ist ein geschütztes Tier und in einigen Bundesländern (z.B. Bayern) ist das Aufstellen von Tötungsfallen verboten! Die einzige sichere Möglichkeit, einen Marder zu fangen und gleichzeitig zu schützen, besteht darin, ihn in einer Lebendfalle zu fangen und in einem abgelegenen, möglichst unbewohnten Gebiet auszusetzen. Der Marder gilt nicht als Schädling für die Gesundheit und darf daher in bewohnten Gebieten nicht getötet, vernichtet oder erschossen werden. Mit einem gefangenen Steinmarder ist nicht zu spaßen, niemals den Käfig berühren!
4.Geruchsbelästigung
Der Steinmarder meidet Hunde, wahrscheinlich weil er durch den Geruch des Hundes weiß, dass er es mit einem größeren, stärkeren Tier zu tun hat, da dieser kein Konkurrent ist. Wenn der Hund frei im Garten herumlaufen kann, ist es unwahrscheinlicher, dass der Steinmarder gefunden wird, und wenn, dann nur in den Baumkronen. Wird der Hund abends eingesperrt oder angekettet, erscheint der Steinmarder zwar, verlässt aber nur nachts sein Versteck. Das Auslegen eines Katzen- oder Hundehaares in einem Strumpf auf dem Dachboden kann ebenfalls wirksam sein.
5.Ultraschall-Marderabwehrgerät
Der Steinmarder ist ein sehr geräuschempfindliches Tier. Laute Musik oder scharfe Töne werden oft zur Abschreckung eingesetzt. Spezielle Ultraschallgeräte (auch Marderabwehrgeräte genannt) senden Töne in verschiedenen Frequenzen und Intervallen aus, die für Menschen und Haustiere nicht wahrnehmbar sind. Ein weiterer Vorteil von Ultraschallgeräten ist, dass sie universell im Haus, auf dem Dachboden oder im Garten eingesetzt werden können. Viele Geräte verfügen auch über einen Blitz, der Steinmarder ebenfalls abschrecken kann. Es ist ratsam, ein Gerät mit wechselnder Frequenz zu wählen, da das Raubtier sehr intelligent ist und sich früher oder später an die Reize gewöhnt.
6.Duftstoffe
Spezielle Sprays, Pasten und Duftkugeln können ebenfalls zur Steinmarderabwehr beitragen. Diese Produkte verbreiten bei den Tieren einen unangenehmen Geruch und Geschmack (kein Gift) und überdecken den Geruch anderer Artgenossen. Dadurch werden Steinmarder ferngehalten. Auch Chilipulver, Teebaumöl und Lavendel-Konzentrat halten Steinmarder fern. Wenn Sie sich für die Bekämpfung mit Duftstoffen entscheiden, sollten Sie diese regelmäßig erneuern, damit der Duft erhalten bleibt.
7.Licht
Wenn es auf dem Dachboden Licht gibt, lassen Sie es an.
8.Schädlingsbekämpfer
Bei hartnäckigen Problemen sollten Sie einen Schädlingsbekämpfer zu Rate ziehen, um mögliche Lösungen zu finden.
Der Steinmarder ist jedoch auch nützlich, denn er fängt Feldmäuse, Mäuse und Ratten.
Steinmarder auf dem Dachboden: Missverständnisse
1.Irrtum: Sie ziehen wegen der Dämmung ein.
Tatsächlich werden Tiere, seien es Insekten oder Nagetiere, nicht von der Dämmung angezogen, sondern vom schützenden, warmen und trockenen Dachboden selbst. Die Tiere nutzen die Dämmung als Nistmaterial. Wenn Tiere einziehen, tun sie das auch ohne Dämmung. Es liegt an uns, dafür zu sorgen, dass wir keine unerwünschten Mitbewohner haben.
2.Irrtum: Sie bevorzugen Glaswolle gegenüber Steinwolle.
Der Steinmarder nutzt den Dachboden als Versteck, von wo aus er jagt und plündert. Dem Steinmarder ist es egal, wie der Dachboden gedämmt ist, ob mit Steinwolle oder Glaswolle, er zieht in beide ein, manchmal sogar in ungedämmte Dachböden.
3.Irrtum: Steinmarder lieben aufblasbare Glaswolle.
Aufblasbare Glaswolle ist ein anorganisches Material, kein Tierfutter. Sie wird weder von Pilzen noch von Insekten oder Nagetieren angegriffen. Sie enthält keine Chemikalien, die für die Tiere tödlich sind, Fungizide oder Flammschutzmittel. Die ungarischen und internationalen Erfahrungen zeigen, dass die Nagetiere sie nicht mögen, weil sie darin nicht nisten können. Jedoch können wir das nicht garantieren.
4.Irrtum: nach 1 Woche verschwunden.
Sie benutzen oft abwechselnd mehrere Verstecke, so dass ein und dasselbe Tier mehrere Schlupflöcher besetzen kann. Jedes Versteck wird von Zeit zu Zeit aufgesucht und markiert. Wenn der Steinmarder 1-1 Woche lang nicht auftaucht, bedeutet das leider nicht, dass er sein Revier verlassen hat – er nutzt nur einen anderen Unterschlupf, wird aber bald zurückkehren.
5.Irrtum: Er schläft im Winter.
Er hält keinen Winterschlaf und ist auch im Winter aktiv. Wenn es kälter wird, ist er aktiver.
6.Irrtum: Der Steinmarder greift an.
Der Steinmarder greift Menschen nicht an, er hat Angst vor ihnen und meidet den Kontakt mit ihnen. Ein gefangenes Tier fühlt sich jedoch in die Enge getrieben – niemals zwischen die Gitterstäbe greifen, es könnte zubeißen. Marderfallen sind in der Regel so konstruiert, dass beim Schließen an beiden Enden ein Hohlraum entsteht, so dass sie gefahrlos entfernt werden können.
7.Irrtum: Wenn man Hunde oder Katzenhaare oder ein Radio auf dem Dachboden platziert, verschwindet der Steinmarder.
Die Chancen stehen gut, dass der Marder den Dachboden eine Weile meidet. Aber nach einer Weile wird das schlaue Tier merken, dass sich hinter dem Fell oder dem Radio keine wirkliche Bedrohung verbirgt. Er wird sein Revier nicht verlassen und von Zeit zu Zeit zum Dachboden zurückkehren, um sich davon zu überzeugen, dass das Revier trotz der Fremdkörper frei ist.
8.Irrtum: Er ist ein Nagetier, also nagt er Leitungen an.
Steinmarder sind territoriale Tiere, die ständig die Grenzen ihres Lebensraumes und ihres Jagdgebietes markieren. Besonders gerne markieren sie Objekte, die sich von der Topographie abheben (z.B. Baumstämme, Zaunsockel, Autos). Autos neigen dazu, ihren Standort zu wechseln, so dass verschiedene Marderarten ihre Jagdgebiete oft mit ihrem Geruch markieren. Männchen, die ihr Revier aggressiv verteidigen, geraten in Rage, wenn sie ein fremdes Tier an einem Auto riechen. Das geht leider zu Lasten unserer Fahrzeuge.
Das abgebildete Steinmardernest wurde auf dem Dachboden eines unserer Kunden entdeckt.