- Was ist Steinwolle?
- Welche Gesundheitsrisiken gab es in der Vergangenheit und welche gibt es heute?
- Fazit: Ist Steinwolle-Dämmung schädlich?
- Was ist Glaswolle?
- Welche Gesundheitsrisiken gab es in der Vergangenheit und welche gibt es heute?
- Fazit: Ist Glaswolle-Dämmung schädlich?
- Woran erkennt man gefährliche Steinwolle und Glaswolle?
- Entsorgung von Glaswolle und Steinwolle: Schritt für Schritt
- Glaswolle entsorgen Kosten: Was ist zu erwarten?
Was ist Steinwolle?
Steinwolle ist ein weit verbreitetes Dämmmaterial aus natürlichen Rohstoffen. Sie wird vor allem zur Fassadendämmung, aber auch zur Dämmung von Flachdächern verwendet.
Steinwolle-Dämmstoffe werden aus einem natürlichen Rohstoff hergestellt, dem vielseitigen, bläulich-grauschwarzen vulkanischen Basalt. Das Gestein entstand aus Lava, die bei vulkanischer Aktivität an die Oberfläche floss und durch die schnelle Abkühlung Risse bekam.
Der Herstellungsprozess ist dem der Glaswolle sehr ähnlich. Vereinfacht ausgedrückt besteht der Herstellungsprozess darin, das gemahlene Rohmaterial, das Basaltgestein, in einen Hochofen zu geben, wo es bei 1300-1400 °C geschmolzen wird, aus dem flüssigen Basaltgestein mit Hilfe einer Zentrifugenwalze dünne Fasern zu formen, die Fasern mit einem Bindemittel und einem Imprägnieröl zu behandeln und schließlich die Fasern zu einer Matte zu formen, die dann auf die richtige Größe zugeschnitten und verpackt wird.
Steinwolle-Dämmstoffe können mit drei verschiedenen Technologien auf Gebäude aufgebracht werden. Bei der Dämmung von Decken oder Dächern ist es am praktischsten, die zu dämmenden Räume mit einer Einblasform auszufüllen, so dass die Dämmung lückenlos und ohne Abfall verlegt werden kann. Bei einer einfachen Betondecke kann die Steinwolle auf herkömmliche Weise verlegt werden.
Bei Fassaden (insbesondere bei Lehmhäusern) kann die Steinwolle mit speziellen Dübeln in Platten an der Wand befestigt werden.
Welche Gesundheitsrisiken gab es in der Vergangenheit und welche gibt es heute?
Neue, unbedenkliche Steinwolle-Dämmstoffe in RAL-Qualität können Sie zum Recyclinghof bringen, sie gelten nicht als Sondermüll. Alte Steinwolle (vor dem Jahr 2000 ) kann krebserregend sein. Sie gilt als Sondermüll. Bei Mineralwolle mit unbekanntem Produktionsdatum oder einem Produktionsdatum vor dem Jahr 2000 kann sicherheitshalber davon ausgegangen werden, dass sie „alt“ ist und daher als gefährlicher Abfall entsorgt werden muss.
Beim Entfernen von Mineralwolle, Schutzkleidung tragen und KMF-Säcke verwenden.
Bei der Arbeit mit Mineralfaserdämmstoffen können die freigesetzten Fasern (ohne Schutzkleidung) unangenehmes Hautjucken verursachen.
Der entstehende Staub kann vorübergehend die Augen und Atemwege reizen. Diese Symptome verschwinden, wenn der Staubgehalt abnimmt. Die „neue“ Steinwolle kann über Bau- und Hausmülldeponien entsorgt werden.
Weder Glaswolle noch Steinwolle dürfen mit dem Hausmüll entsorgt werden, sondern müssen zum Schutz von Umwelt und Gesundheit unter besonderen Bedingungen behandelt werden.
Die ordnungsgemäße Entsorgung erfordert spezielle KMF-Säcke und den Transport zu zugelassenen Deponien, wobei die Kosten vom Gewicht des Abfalls abhängen.
Moderne, neue Steinwolle ist gesundheitlich unbedenklich. Der Umgang mit älterer Steinwolle (vor dem Jahr 2000) erfordert besondere Vorsicht und sollte von Fachfirmen durchgeführt werden.
Fazit: Ist Steinwolle-Dämmung schädlich?
Dämmstoffe mit dem RAL-Gütezeichen sind gesundheitlich unbedenklich, können aber in seltenen Fällen kurzfristig Augen, Haut und Atemwege reizen.
Dämmstoffe aus Glas- oder Steinwolle, die nach dem Jahr 2000 hergestellt wurden, gelten nicht als gesundheitsgefährdend.
Was ist Glaswolle?
Der Hauptrohstoff für Glaswolle-Produkte ist Altglas, das als Nebenprodukt in Glashütten anfällt. Hinzu kommen große Mengen an Quarzsand, einem der am schnellsten nachwachsenden Rohstoffe der Erde. Darüber hinaus ist Glaswolle ein Rohstoff mit hervorragenden Brandschutzeigenschaften.
Glaswolle-Fasern sind sehr dünn und in der Tat lang.
Die Faserstruktur verleiht dem Produkt ein hohes Maß an Flexibilität, was nicht nur eine einfache Verarbeitung und eine ausgezeichnete Raumausfüllung gewährleistet, sondern auch für hervorragende Schalldämmwerte sorgt. Die Dünnheit der Fasern hat einen großen Einfluss auf die Wärmeleitfähigkeit des Produktes, d.h. je dünner die Fasern sind, desto höher ist die Wärmedämmfähigkeit des Produktes.
Sowohl Glaswolle als auch Steinwolle gehören zur Gruppe der Mineralwolle.
Die Hauptgründe für die weite Verbreitung von Glaswolle als Dämmstoff sind, dass sie innerhalb ihrer Art erschwinglich, die weltweit am häufigsten verwendete Dämmstoff-Art, einfach zu handhaben ist und eine lange Lebensdauer hat.
Welche Gesundheitsrisiken gab es in der Vergangenheit und welche gibt es heute?
Glaswolle ist ein weit verbreitetes Dämmmaterial. Mit Rollen aus feinen Glasfasern lassen sich Gebäude besonders gut dämmen.
Um diese Frage zu beantworten, ist es wichtig zu wissen, ob es sich bei dem Dämmstoff um Altglaswolle oder um neue, d.h. nach dem Jahr 2000 hergestellte Glaswolle handelt.
Alte Glaswolle
Altglaswolle, die vor dem Jahr 2000 hergestellt wurde, ist aufgrund ihrer Gesundheitsgefährdung eigentlich Sondermüll und muss daher gesondert entsorgt werden.
Als „alte“ Glaswolle gelten Produkte, die vor dem Jahr 2000 hergestellt wurden oder bei denen das Herstellungsdatum nicht festgestellt werden kann.
In der Übergangszeit vom Jahr 1996 bis zum Jahr 2000 gab es sowohl „alte“ als auch „neue“ Dämmstoffe. Ist nicht mehr bekannt, zu welcher Gruppe der Dämmstoff in der Konstruktion gehört, muss davon ausgegangen werden, dass es sich um einen „alten“ Mineralfaserdämmstoff handelt.
Neue Glaswolle
Seit dem Jahr 2000 darf nur noch Glaswolle verkauft und verwendet werden, die den strengsten Kriterien entspricht und vom menschlichen Körper innerhalb von 40 Tagen abgebaut werden kann. Diese biologisch abbaubare Mineralwolle ist RAL-zertifiziert.
Seit dem 1. Juni 2000 dürfen in Deutschland nur noch diese Produkte hergestellt, verkauft und verwendet werden. Dämmstoffe aus Glaswolle mit dem RAL-Gütezeichen sind gesundheitlich unbedenklich und fallen in diese Kategorie.
Für die neue Glaswolle gelten wesentlich strengere Kriterien als für die alte:
-Sie darf keine krebserregenden Stoffe enthalten.
-Die Glaswolle-Fasern müssen mindestens 3 Mikrometer dick sein.
Dickere Glasfasern verhindern das Eindringen in die Lunge bei Dämmarbeiten oder beim Entfernen von Dämmstoffen, so dass die neue Glaswolle problemlos in den dafür vorgesehenen KMF-Säcken entsorgt werden kann.
Moderne Glaswolle ist biologisch abbaubar und gesundheitlich unbedenklich. Sie kann bei Berührung die menschliche Haut reizen, deshalb sollten bei der Verarbeitung Handschuhe getragen werden. Eine Gesundheitsgefährdung besteht jedoch nicht.
Nach den Technischen Regeln für Gefahrstoffe TRGS 905 werden in Deutschland die „neuen“ Mineralwolle-Produkte als nicht reizend eingestuft. Trotzdem stehen in den Sicherheitdatenblättern von Mineralwolle-Produkten Hinweise zur reizenden Wirkung bei Kontakt mit Haut, Schleimhaut oder Augen.
Einblasbare, weiße Glaswolle
Die einblasbare, weiße Glaswolle Supafil und Ursa Purefloc von Knauf Insulation brennt nicht, fühlt sich seidig an und ist Watte ähnlich.
-enthält keine Bindemittel
-ist geruchsneutral
-ist eine einzigartig reine Mineralwolle
-enthält kein Formaldehyd oder andere Schadstoffe
-enthält keine Rodentizide, Fungizide oder Flammschutzmittel
-ist frei von jeglichen Chemikalien
-enthält keine zugesetzten synthetischen Farbstoffe oder Färbemittel
–hat eine Zertifizierung Eurofins Gold Standard Indoor Air sowie Blauer Engel und RAL-Zertifizierung.
Dank ihres Umweltengagements hat die einblasbare Dämmung aus Glaswolle die Zertifizierung „Blauer Engel“ erhalten, da das Produkt mit seinen sehr geringen Emissionen wesentlich zur Verbesserung der Raumluftqualität beiträgt.
Das Produktzertifikat Eurofins Indoor Air Comfort“ ist ein innovatives Instrument, das die Einhaltung strengster Emissionsanforderungen auf Basis aller relevanten europäischen Spezifikationen nachweist.
Das Eurofins Produktzertifikat „Indoor Air Comfort“ GOLD (Gold Level) belegt, dass das Produkt die Anforderungen an niedrige Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) erfüllt und zu einer gesunden Raumluftqualität beiträgt. Es stellt sicher, dass das Produkt kein Gesundheitsrisiko für den Kunden darstellt und alle VOC-Emissionsvorschriften in allen europäischen Ländern erfüllt. Indoor Air Comfort® Gold Zertifizierungen werden direkt als Nachweis für nachhaltige Gebäudeprogramme wie BREEAM New Construction und LEED akzeptiert.
Einblasbare Glaswolle kann eingesaugt und wieder aufgeblasen werden, wenn die Gebäudestruktur verändert wird.

Der umweltfreundliche, einblasbare Glaswolle-Dämmstoff kann gleichmäßig verteilt werden, um eine lückenlose, wärmebrückenfreie Dämmung ohne Verschnitt und Umweltbelastung zu erreichen.
Fazit: Ist Glaswolle-Dämmung schädlich?
Die Gütezeichen RAL, Blauer Engel und Eurofins „Indoor Air Comfort“ GOLD belegen, dass moderne, neue Glaswolle biolöslich und gesundheitlich unbedenklich ist und zu einer gesunden Raumluftqualität beiträgt. Sie ist kein Sondermüll.
Woran erkennt man gefährliche Steinwolle und Glaswolle?
Als „alte“ Steinwolle- und Glaswolle-Produkte gelten solche, die vor dem Jahr 2000 hergestellt wurden oder bei denen das Herstellungsdatum nicht festgestellt werden kann.
Wenn Sie keine Unterlagen über die Dämmstoffe haben und nicht mehr sicher sind, ob es sich um alte oder neue Dämmstoffe handelt, müssen Sie davon ausgehen, dass es sich um „alte“ Mineralfaserdämmstoffe handelt, die als gefährlicher Abfall zu behandeln sind. In diesem Fall sollten Sie bei den zuständigen Behörden nachfragen und sich an Fachbetriebe wenden.
Entsorgung von Glaswolle und Steinwolle: Schritt für Schritt
Glaswolle stellt bei sachgemäßer Verwendung in Gebäuden an sich keine Gefahr dar. Beim Dämmen mit Mineralwolle sind bestimmte Sicherheitsvorschriften zu beachten.
Beim Auswechseln von Mineralwolle immer Schutzkleidung tragen.
1. Arbeitssicherheit
Schutzbrille tragen, insbesondere bei Arbeiten über Kopf. Augenschutz nach EN 166 wird empfohlen. Handschuhe und Ganzkörperschutzkleidung tragen, um Juckreiz zu vermeiden. Nach Kontakt mit dem Produkt Hände mit kaltem Wasser und Seife waschen. Es wird empfohlen, eine Atemschutzmaske zu tragen, wenn das Produkt in geschlossenen Räumen oder bei Arbeiten verwendet wird, bei denen Staub entstehen kann.
2. Arbeiten mit Glaswolle
Beim Entfernen von Glas- oder Steinwolle vom Dachboden ist darauf zu achten, dass die Demontage so gering wie möglich gehalten wird. Verwenden Sie ein Messer, um den Dämmstoff zu entfernen.
3. Reinigung des Arbeitsbereiches
Nach Abschluss der Arbeiten den Arbeitsbereich und die Umgebung gründlich staubsaugen. Danach ist es ratsam, den Raum gründlich zu lüften. Zusätzlichen Baustaub am besten mit einem feuchten Lappen oder Papiertuch gründlich abwischen.
4. Lagerung
Abfälle in spezielle KMF-Säcke verpacken, Glaswolle nicht ungeschützt lagern, da Tiere auf dem Dachboden diese zerreißen können. .
Geeignete KMF-Säcke in verschiedenen Größen können im Fachhandel oder online bestellt werden. Sehr stabile und große Säcke fassen bis zu 30 kg. KMF-Säcke sind für 3-5 € pro Sack erhältlich.
5. Entsorgung
In die KMF-Säcke gehören nur Glas- und/oder Steinwolle – Bauabfälle wie Kunststoff. Folie oder Nägel sollten getrennt entsorgt werden. Wenn die Säcke mit Dämmstoffen gefüllt sind, bringen Sie sie zur Entsorgung zu einem Recyclinghof. Die Deponie kontrolliert Ihre mineralischen Abfälle. Für größere Mengen können Sie einen Container bestellen.
Bewahren Sie die Belege über die KMF-Säcke, die Entsorgung und gegebenenfalls den Kauf neuer Glaswolle auf. Wenn Sie neue Glaswolle kaufen, können Sie auch Jahrzehnte später noch nachvollziehen, was Sie gekauft haben.
Rockwool beispielsweise nimmt Steinwolle-Abfälle von Baustellen zum Recycling in eines seiner drei Werke zurück. Dort werden die Abfälle gesammelt, aufbereitet und dem Produktionsprozess wieder zugeführt. Nur sauberes Material wird zurückgenommen. Privatpersonen können diesen Service nicht in Anspruch nehmen.
Glaswolle entsorgen Kosten: Was ist zu erwarten?
Für die Sammlung und Entsorgung von Mineralwolle wenden Sie sich bitte an die nächstgelegene Entsorgungsstelle. Privatpersonen können kleine Mengen Mineralwolle oft kostenlos abgeben. Bei größeren Mengen liegen die Kosten pro Sack zwischen 30 € und 60 €.
Die Kosten für die Entsorgung der gesammelten und deponierten Glaswolle hängen von folgenden Kriterien ab: Menge, geographische Region, lokale Preisgestaltung.